Pro Libanon und Palästina Demo in Dortmund
Am 29.09.2024 um 14:30 Uhr startete die Demo mit ca. 300 bis 400 Teilnehmer:innen in Dortmund auf dem Hansaplatz. Die meisten Demonstrant:innen zeigen die libanesische Fahne, einige auch die palästinensische.
Kurz nach Beginn der Demonstration kommt es bereits zu Tumulten, ein Gegendemonstrant hat sich mit einer israelischen Fahne vor einen Hauseingang gestellt und eine Menge von ca. 50 Demonstranten bewegt sich wild gestikulierend auf ihn zu.
Die Menge kann es offensichtlich nicht ertragen, dass am Rande der Demonstration eine israelische Fahne gezeigt wird. Warum eigentlich nicht? Wieso erwarten die pro-libanesischen Demonstrant:innen Solidarität, gleichzeitig können sie aber kein Mitgefühl für die israelischen Opfer zeigen? In dieser intoleranten Haltung zeigt sich eine radikalisierte Einstellung. Die eigenen Opfer zählen, die der anderen sollen ausgeblendet werden. Der Gegendemonstrant mit der israelischen Fahne wurde von der Polizei abgeschirmt, die sich in zwei Reihen vor dem Hauseingang aufgestellt hatte.
Einer der pro-libanesischen Demonstranten begann mit einem Polizisten zu diskutieren, dass man hier nicht die israelische Flagge zeigen könne, das sei zu “verletzend”. Der Polizist ignorierte den Demonstranten einfach. Nach einer Weile beruhigte sich die Lage, die Polizisten nahmen ihre Helme ab und die Pro-Libanon-Demonstrant:innen sahen ein, dass sie keine Chance hatten, den Gegendemonstranten mit der Israel-Fahne zu vertreiben.
Bei der Demonstration wurden neben der libanesischen Flagge auch andere Flaggen gezeigt, wie die von Ya Hussain. Hussain ist der Enkel des Propheten Mohammed, der vierte Kalif und der erste Imam. Die Flagge wird hauptsächlich von schiitischen Muslimen verwendet.
Eine Fahne, die der Hisbollah-Fahne ähnelte, war auch zu sehen - siehe unten - aber die in Dortmund gezeigte Fahne war im Gegensatz zur Hisbollah-Fahne ohne Gewehr.
Im Frühjahr 2020 wurde die Hisbollah in Deutschland verboten, siehe dazu auch diese Bekanntmachung des BMI.
Eine Frau trug auf der Demonstration eine vermutlich mit Kunstblut verschmierte Babyattrappe.
Fazit
Insgesamt war die Demonstration in Dortmund sehr emotional und ich habe die Leute teilweise auch als aggressiv empfunden. Bei der Szene mit der Israelfahne wurde sowohl die Polizei nervös und setzte Helme auf, aber auch ich wurde nervös, da ich mich zwischen den “Fronten” befand. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn ca. 50 Leute wild gestikulierend und lautstark auf einen zukommen.
Gegen Ende der Demonstration beruhigte sich die Lage jedoch merklich und ich wurde gebeten, ein Foto mit der libanesischen Flagge zu machen. Ich kam dieser Bitte nach, ließ es mir aber nicht nehmen, auch die israelische Flagge im Hintergrund zu fotografieren.
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